Bildung & Schule

Digitales Klassenzimmer: Wie Zürcher Schulen den Wandel meistern

Mit Tablets, interaktiven Tafeln und neuen Lehrplänen geht die Digitalisierung in Zürichs Schulen voran – nicht ohne Herausforderungen.

Veröffentlicht am 2025-07-04 15:37 | Geschrieben von Giorgia Jost-Probst

Digitales Klassenzimmer: Wie Zürcher Schulen den Wandel meistern

Im Berner Oberland wurde kürzlich ein Wohnhaus fertiggestellt, das in Fachkreisen für Aufmerksamkeit sorgt: Ein vierstöckiger Bau aus regionalem Fichtenholz, entworfen von einem jungen Architektenteam, das Tradition und Moderne verbindet. Das Haus steht exemplarisch für den neuen Trend im alpinen Bauen.

Die Fassade ist schlicht, mit vertikaler Holzlattung verkleidet, die im Laufe der Zeit eine natürliche Patina entwickelt. Innen dominiert Offenheit: große Fenster, helle Holzflächen und fließende Übergänge zwischen Küche, Wohnraum und Terrasse. Dabei wurde bewusst auf sichtbare Technik verzichtet – Nachhaltigkeit wird hier nicht inszeniert, sondern gelebt.

Die Bewohner erzählen, dass sie sich bewusst gegen ein Standardhaus und für ein lokales Konzept entschieden haben. Sie wollten nicht nur nachhaltig bauen, sondern auch ein Zeichen setzen für eine neue Form von Heimatverbundenheit – offen, reduziert, natürlich.

Die Bauweise ist Teil einer Bewegung, die in der Schweiz immer mehr Anhänger findet: sogenannte Low-Tech-Häuser. Diese verzichten auf aufwendige Steuerungssysteme und setzen stattdessen auf passive Lösungen wie gute Dämmung, Ausrichtung zur Sonne und natürliche Lüftung.

Planerinnen und Planer sehen darin eine Rückbesinnung auf das Wesentliche. Nicht immer sei mehr Technik gleich besser – manchmal sei weniger tatsächlich mehr. Das Projekt im Berner Oberland wurde inzwischen mehrfach ausgezeichnet und dient als Anschauungsobjekt für Studierende.

Auch bei Sanierungen alter Häuser kommt das Prinzip zum Tragen. In vielen Dörfern werden ehemalige Bauernhäuser entkernt und neu genutzt – etwa als Co-Working-Spaces, Ferienwohnungen oder Kulturzentren. Dabei bleibt die äußere Form meist erhalten, während innen moderne Lebensstile Einzug halten.

Architekturschulen greifen das Thema verstärkt auf. Lehrstühle in Zürich und Lausanne fördern studentische Wettbewerbe zu alpiner Baukultur und legen Wert auf lokale Materialien, zirkuläres Bauen und soziale Nachhaltigkeit.

In der Gemeinde Andermatt wurde ein neues Quartier geplant, das sich optisch an den historischen Dorfkern anlehnt, aber moderne Lebensstandards erfüllt. Holz, Naturstein und begrünte Dächer prägen das Bild – ergänzt durch energieeffiziente Heizsysteme und gemeinschaftlich nutzbare Innenhöfe.

Die Baubehörden zeigen sich offen für kreative Ideen, sofern sie sich in das Ortsbild einfügen. Manche Gemeinden vergeben sogar Fördermittel, wenn bestimmte Nachhaltigkeitsziele erreicht werden. Das hat zu einer Vielzahl innovativer Projekte geführt – oft mit Vorbildcharakter über die Region hinaus.

Kritik gibt es vor allem dann, wenn moderne Architektur als reiner Selbstzweck empfunden wird. Manche Bauten wirken aufgesetzt oder überambitioniert. Der Spagat zwischen Innovation und Respekt vor der Umgebung bleibt eine ständige Herausforderung.

Doch gelungene Beispiele zeigen: Es geht auch anders. Wenn Architekten mit der Landschaft arbeiten statt gegen sie, wenn Materialien sprechen dürfen und wenn Bewohner sich einbringen, entsteht echte Identität – jenseits von Baukasten-Ästhetik.

Alpine Architektur erlebt eine Renaissance – nicht als romantisierte Vergangenheit, sondern als mutiger Entwurf für die Zukunft. Sie zeigt, wie viel Potenzial in Einfachheit, Materialehrlichkeit und regionaler Verantwortung steckt. Und sie macht Hoffnung auf eine Baukultur, die verbindet statt trennt.

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